Nachhaltigkeitsberichtspflicht: Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Ein Beitrag von Katharina Liscio

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Nachhaltigkeitsbericht: Ein bürokratisches Wort für ein spannendes und wichtiges Dokument. Warum Unternehmen jetzt umfassend über Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) berichten müssen, wer konkret betroffen ist und wie wir Sie dabei unterstützen können, erfahren Sie hier.

Wie nachhaltig arbeitet ein Unternehmen? Hält es die Menschenrechte ein, schützt es die Umwelt, kümmert es sich um Klimaschutz? Diese Fragen interessieren immer mehr Verbraucher:innen, doch die Antworten sind nicht immer leicht zu finden. Um bessere Transparenz zu schaffen und Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, gibt es in Deutschland und der EU die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Mit der Non-Financial Reporting Directive (NFRD, 2014/95/EU) brachte die EU 2014 erstmals Bewegung in das Thema. Die NFRD verpflichtet große kapitalmarktorientierte Unternehmen wie Banken und Versicherungen dazu, ESG-Themen offenzulegen. In Deutschland waren davon lediglich rund 550 Unternehmen betroffen, denn die EU wollte den administrativen Aufwand auf Unternehmen beschränken, deren Investoren und Stakeholder besonders stark auf solche Daten angewiesen sind.

CSRD 2025: Wer jetzt alles berichten muss 

Auf nationaler Ebene hatte Deutschland mit dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz 2017 bereits erste Schritte unternommen und die Anforderungen 2023 mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) nochmals deutlich verschärft. Seit 2023 müssen alle deutschen Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen, seit 2024 gilt dies für alle Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitenden. Außerdem genügt es nicht mehr, ausschließlich die eigenen Produktionsstätten zu überwachen: Die gesamte Lieferkette steht auf dem Prüfstand – von der Rohstoffgewinnung bis zum fertigen Produkt. 

Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD, 2022/2464) ist am 5. Januar 2023 eine noch umfassendere Gesetzgebung in Kraft getreten. Unternehmen in der EU, die mindestens zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen, müssen einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen: Mindestens 250 Mitarbeitende, 50 Millionen Euro Umsatz sowie 25 Millionen Euro Bilanzsumme. Dabei schreibt die CSRD erstmals auch einen einheitlichen europäischen Berichtsstandard vor, den European Sustainability Reporting Standard (ESRS). Dieser soll Vergleichbarkeit zwischen den Unternehmen schaffen. In Deutschland steigt durch die CSRD der Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen von wenigen Hundert auf rund 13.200 bis 15.000 – eigentlich. Denn im Februar hat die EU-Kommission ein Vereinfachungspaket vorgelegt, mit dem unter anderem die Berichtserstattungspflichten vereinfacht werden sollen. Bereits angenommen wurde daraus der Vorschlag, den Start der Berichtspflicht um zwei Jahre nach hinten zu verschieben. 

Zwischen dem vielen Hin und Her auf der politischen Ebene vergisst man schnell, worum es bei Nachhaltigkeitsberichterstattung und Lieferkettensorgfaltspflichten eigentlich geht: Nämlich darum, Transparenz zu schaffen und Menschen und Umwelt nicht nur hier bei uns, sondern entlang der globalen Lieferketten, zu schützen.

Nachhaltigkeitsberichte: Mehr als Pflicht

Mit ihrer streng bürokratischen Struktur und den vielen Zahlen und Daten können Nachhaltigkeitsberichte auf die Leser:innen erstmal abschreckend wirken. Aber das muss nicht so sein! Als Kommunikationsagentur unterstützen wir euch dabei, fachliche Inhalte verständlich zu formulieren und euren Bericht auch visuell ansprechend zu gestalten. Oder wir gehen sogar noch einen Schritt weiter und entwickeln die Inhalte des Berichts für andere Formate weiter. Denn Unternehmen, die in ihren Nachhaltigkeitsberichten mehr als nur eine Pflichtaufgabe sehen, stärken das Vertrauen ihrer Stakeholder und positionieren sich als glaubwürdige Partner einer resilienten, zukunftsfähigen Wirtschaft.

Wir haben zum Beispiel für unseren Kunden Tchibo neben den Nachhaltigkeitsberichten ein Magazin zum Thema Menschenrechte entworfen. In spannenden Geschichten und Hintergrundartikeln wird die Menschenrechtsarbeit des Unternehmens an konkreten Beispielen deutlich. Ergänzt durch ausdrucksstarke Bilder und Grafiken wird das Thema so für alle Leser:innen greifbar.

Auch die GIZ durften wir zwei Jahre lang bei ihrer Berichterstattung begleiten. Im Integrierten Unternehmensbericht treffen Zahlen und Daten auf Geschichten und Interviews. Entstanden ist eine Erlebnisreise, die die Leser:innen rund um den Globus führt und zeigt, was die GIZ mit ihrer Arbeit konkret bewirkt.

Du brauchst Unterstützung bei der Verfassung deines Nachhaltigkeitsberichts oder bist auf der Suche nach neuen Formaten für deine Nachhaltigkeitskommunikation? Sprich uns gerne an!

Katharina Liscio

Redakteurin und Projektmanagerin

Katharina ist ein Allround-Talent: Ob Redaktion, Produktion oder internationale Projekte, sie hält alle Fäden in der Hand. Wenn es darum geht, außergewöhnliche Medien wie Hörstationen zu entwickeln, ist sie vorne mit dabei. Mit ihrer mehrsprachigen Begabung für Kommunikation führt sie Kundenprojekte zum Erfolg.

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